Pieve

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Pieve ist der Hauptort von Tremosine am Gardasee und dank seiner engen Straßen und Gassen wurde es in den Club der „Schönsten Dörfer Italiens“ aufgenommen. Das Dorf liegt auf einer Höhe von 413 Metern über dem Meeresspiegel auf einem vom Gletscher ausgehöhlten Felsen, mit direktem Blick auf den Gardasee.

Pieve - von der Jungsteinzeit bis zum 18. Jahrhundert

Der Name des Dorfes, aus dem Lateinischen „plebs“ (Volk), weist darauf hin, dass Pieve das religiöse und politische Zentrum von Tremosine am Gardasee und den umliegenden Dörfern war, was in der Bulle von Papst Urban III. aus dem Jahr 1186 anerkannt und dokumentiert wurde.

Pieve hat eine sehr lange Geschichte: Einige Zeugnissen zufolge war das Dorf bereits in der Jungsteinzeit bewohnt, als sich die ersten Gemeinschaften in Dörfern Castello und Liss niederließen. Es gibt keine weiteren dokumentierten Zeugnisse für eine kontinuierliche Besiedlung aus der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit, obwohl man davon ausgeht, dass das Dorf weiterhin so war. Viele Grabsteine, die auf dem gesamten Gebiet von Tremosine am Gardasee zu finden sind, stammen aus der Römerzeit, wie auch der Säulenstumpf an der Mauer der Pfarrkirche des Dorfes.

Eine erste christliche Kapelle stammt aus dem 8. und 9. Jahrhundert, die gegen Ende des Jahres 1000 abgerissen wurde, um einer größeren und der Heiligen Maria geweihten Kirche im römischen Stil Platz zu machen – sie wurde im 12. Jahrhundert als religiöses und soziales Zentrum des Bezirks anerkannt.

Um 1570 wurde die römische Kirche abgerissen, um eine neue und der Johannes dem Täufer gewidmete Kirche zu errichten, deren Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen.

Der Weg zum See

Pieve von Tremosine am Gardasee war jahrhundertelang nur über Saumpfade und schmale Pfade mit dem Hinterland und dem Gardasee verbunden, wie z.B. über den herrlichen und malerischen „Sentiero del Porto“. Erst Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden drei Seilbahnen gebaut, die das Dorf mit dem Seeufer verbinden. Eine Haltestelle befand sich neben der Kirche, in Richtung Süden, in der Nähe einer Felsenbruch, eine weitere auf der Piazza Arturo Cozzaglio, und die letzte auf dem Kirchhof. 1913 wurde schließlich die Porto-Pieve-Vesio Straße eröffnet, die heute als Strada della Forra bekannt ist.

Das Patronatsfest wird am 24. Juni gefeiert.

Ein kurzer Spaziergang durch Pieve von Tremosine am Gardasee

Pieve von Tremosine am Gardasee zu besuchen bedeutet, die Vergangenheit des Ortes zu entdecken, die herrlichen „Scala Tonda“ zu bewundern und dann die Piazza Cozzaglio zu überqueren, um zu den zahlreichen Balkonen mit Blick auf den See zu gelangen. Ein Besuch im Must, um die Geschichte der Hochebene von Tremosine am Gardasee zu entdecken, ein Aperitif auf der berühmten Schauderterrasse und eine Wanderung auf dem renovierten Porto-Pieve-Pfad sollte man nicht entgehen lassen.